Warum das Stillen nicht klappt
Die erste Zeit nach der Geburt
Nach der Geburt stehst du vor einer neuen, aufregenden Herausforderung. Dein Baby ist endlich da, aber das Stillen klappt nicht so, wie du es dir vorgestellt hast. Du bist nicht allein – viele Mütter haben am Anfang Schwierigkeiten. Manchmal dockt dein Baby einfach nicht richtig an. Oder es tut weh, und du fragst dich, ob du etwas falsch machst. Vielleicht kommt auch einfach nicht genug Milch, und das frustriert dich. Ich will dich ermutigen zu Vertrauen. Jede gesunde Frau kann stillen. In diesem Beitrag liest du Gründe und Lösungen für Stillprobleme und hörst ein sehr motivierende Stillgeschichte einer lieben Mama. Sue zeigt, dass es jede Mama schaffen kann.
#64 Jede gesunde Frau kann stillen
Gründe für Stillschwierigkeiten
Es liegt nicht an dir
Tipps zur Verbesserung des Stillens
Richtige Stillposition
Das Anlegen des Babys in verschiedenen Positionen kann helfen, die richtige Technik zu finden. Ganz wichtig ist, dass du bequem sitzt/liegst und dein Baby den ganzen Mund voll Brust hat. Es hat also nicht nur die Brustwarze, sondern den ganzen Vorhof mit im Mund. Deswegen ist die Brustwarzenform auch überhaupt nicht wichtig, auch wenn das gern behauptet wird. Das Kinn deines Babys berührt deine Brust und die Nase ist frei. Sollte etwas weh tun, unbedingt abdocken (vorsichtig mit dem kleinen Finger das Vakuum lösen) und neu anlegen.
Milchbildung anregen
Leg dein Baby häufig an und ermögliche ihm viel Haut an Haut Kontakt. Meine Empfehlung ist z.B. eine Tragejacke (oder große Jacke deines Partners), in die ihr euch zusammen einkuschelt. Du brauchst keine Angst haben, dass dein Baby friert, Körperwärme ist die beste Wärme.
Vermeidung von Geruchsbelästigungen
Intensive Gerüche wie Parfüm oder stark parfümierte Lotionen können Babys irritieren. Es ist daher ratsam, auf duftende Produkte zu verzichten. Du kannst entweder neutrale Deos benutzen oder für die erste Zeit komplett verzichten. Generell empfehle ich dir bei pflegeprodukten darauf zu achten, dass sie frei von Schadstoffen sind. Die App Codecheck hilft dir dabei. Auch Naturkosmetik ist leider nicht immer schafstofffrei.
Vermeidung von Stress
Stress ist ein Oxytocinkiller. Deswegen ist es super wichtig, dass es dir gut geht. Lass dich umsorgen, kümmer dich um dein Wohlbefinden. Nutze Entspannungstechniken wie Meditation oder Progressive Muskelentspannung.
Häufige Stillprobleme und ihre Lösungen
Müdigkeit des Babys
Besonders in den ersten Tagen nach einer interventionsreichen Geburt sind Babys oft müde und saugen nicht effizient. Hier kann sanftes Wecken und häufiges Anlegen helfen. Außerdem viel Haut zu Haut Kontakt.
Wunde Brustwarzen
Pflegeprodukte wie Lanolin und Silberhütchen können Linderung verschaffen und die Heilung unterstützen. Allerdings ist das nur eine Symptombehandlung. Zudem kann Lanolin dazu führen, dass die Brust glitschiger wird und das Baby noch schwieriger korrekt andockt. Es ist wichtig die Gründe für die wunden Brustwarzen zu finden und zu beheben. Es kann bspw. die Anlegetechnik, Blockaden beim Baby oder auch orale Restriktionen sein. Bitte unbedingt an eine Stillberatung wenden und beraten lassen. Stillen tut nicht weh! Wunde Brustwarzen sind nicht normal, sondern ein Zeichen, dass etwas nicht stimmt. Wende mein Tipps für den Stillstart an, um eine Besserung herbeizuführen.
Milchstau
Regelmäßiges Stillen und manuelle Brustentleerung können helfen, einen Milchstau zu vermeiden oder zu lösen. Du kannst vor dem Stillen etwas wärmendes an die Brust halten (Kirschkernkissen) und nach dem Stillen etwas Kühles. Beim Anlegen kann es helfen den gestauten Milchgang leicht in Richtung Brustwarze zu streichen, dass sich der Stau löst.
Stagnierendes oder fallendes Gewicht
Nimmt dein Baby nicht zu und machst du dir sorgen, kläre das unbedingt mit deiner Hebamme oder deinem Kinderarzt ab. Ist es nicht in dem roten Bereich, dann kontrolliere die Anlegetechnik, kläre Blockaden und orale Restriktionen ab. Es ist wichtig, dass dein Baby korrekt anliegt und effektiv stillen kann, wann immer es möchte. Oft wird auch zu früh zum Zufüttern geraten, wenn das Gewicht sich nicht so entwickelt, wie es laut Plan sollte. Hierbei ist wichtig, dass du dein Baby ganzheitlich siehst, denn Kinder sind genau wie wir verschieden. Sie nehmen nicht alle gleich zu. Achte auf den Allgemeinzustand deines Babys, auf die Anzahl an vollen Windeln oder vollen Töpfchen (wenn du abhältst). Außerdem kann dir auch die Fontanella Aufschluss über den Gesundheitszustand geben. Gerade bei sehr interventionsreichen Geburten kann es sein, dass das Geburtsgewicht verfälscht war (zu hoch durch Wasser) und somit schneller dazu führt, dass angenommen wird, das Baby nehme nicht genug zu. Im Zweifel kläre es immer mit Fachkräften ab.
Weinendes Baby = hungerndes Baby?
In vielen Fällen wird mit dem Zufüttern angefangen, weil das Baby so großen Hunger hat. Die Brust würde einfach nicht reichen. Das Baby sei schon so groß und schwer, da sei das ja klar. Oder der Milcheinschuss sei zu spät gekommen. Wenn ich dann frage, woran der Hunger erkannt wurde, wird mir erzählt, dass das Baby viel weinte und nach der Flasche friedlich schlief. So müsste es wohl daran liegen.
In den meisten Fällen hatte das Baby keinen Hunger. Es war nur eine Fehlinterpretation. Der Magen des Babys ist in den ersten Tagen so groß wie eine Kirsche. Das Kolostrum reicht, wenn nach Bedarf des Babys angelegt wird. Viel wahrscheinlicher ist, dass das Baby weint um alles Neue zu verarbeiten. Denn Babytränen sind gesund. Es braucht unbedingt einen neuen Umgang mit Babytränen. Mehr dazu liest du hier.
Aber warum konnte das Baby nach dem Zufüttern dann endlich gut schlafen? Die Antwort ist ziemlich simpel: Es war vollkommen überfüttert. Zu viel Milch für diesen kleinen Magen. Kennst du das von dir selbst, wenn du zu viel gegessen hast und müde wirst? Die Babys fallen sozusagen in ein Fresskoma. Das Problem dabei ist, dass die Stillprobleme dann richtig losgehen können. Die Brust wird nicht mehr aktiviert, bzw. zu selten. Es wird wirklich zu wenig Milch gebildet, das Baby weint irgendwann wirklich vor Hunger. Aus diesem Teufelskreis auszusteigen ist herausfordernd. Machbar aber anstrengend und am besten mit einer Stillberaterin zu meistern.
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